Die Wassermethode
Entwickelt wurde die Wassermethode 2015 von der niederländischen Ärztin und früheren Hebamme Ilona Tiemens-van Putten. Seither wird sie in vielen niederländischen Krankenhäusern angewendet. Im deutschsprachigen Raum ist sie allerdings immer noch sehr unbekannt.
Nach einer Stillen Geburt kommt es häufig zu Verfärbungen und Hautschädigungen des frühverstorbenen Kindes. Wird das Kind jedoch nach der Geburt in kaltes Wasser gelegt, gehen die Verfärbungen zum Teil zurück. Ebenso hellt sich die Haut auf und in vielen Fällen bekommt sie sogar wieder eine leichte rosa Färbung. Des weiteren bleibt im Wasserbad die Körperform besser erhalten.
Vorteile der Wassermethode
Der Behälter sollte soviel Wasser fassen können, dass das frühverstorbene Kind komplett davon umgeben ist und darin schweben kann und sich dennoch nicht darin verliert. Ein durchsichtiges Gefäß eignet sich dazu besonders gut, weil so das Kind von allen Seiten bewundert werden kann. Es kann ganz gewöhnliches kaltes Leitungswasser verwendet werden, das täglich erneuert werden soll. Am besten ist sehr kaltes Wasser, weil so die rosa Farbe lange erhalten bleibt. Damit das Wasser die Temperatur behält, können Eiswürfel (z.b. in Stern- oder Herzform) hilfreich sein. Es muss nicht extra im Kühlschrank gekühlt werden. Wollen die Eltern ihr Baby berühren, kann auch handwarmes Wasser verwendet werden. Das Kind kann auch jederzeit aus dem Wasser genommen und in ein Tuch gewickelt und danach wieder zurück ins Gefäß gelegt werden.
Die Wassermethode kann nach jeder Stillen Geburt und zu jedem Zeitpunkt angewendet werden. Den größten Vorteil hat sie jedoch in den frühen Schwangerschaftswochen. Auch wenn das Kind mehr als 24 Stunden außerhalb des Wassers war, kann die Methode noch ihre Wirkung zeigen. Bis zu einer Woche, kann so das Baby ansehnlich aufbewahrt werden.
Auf der Internetseite von 'De Watermethode' zeigen Fotos die positive Veränderung der frühverstorbenen Kinder und Eltern, sowie Fachpersonen erzählen von ihren guten Erfahrungen mit der Wassermethode.
Weiterführende Literatur:
Tiemens-van Putten IKF, Lenderinkg HJ, Molkenboer JFM: De watermethode, intacte preservatie van de jonge overleden foetus. NTOG 2015. 128: 401-403.
Tiemens-van Putten und Molewijk-Hebrink: Erfahrungen mit der Wassermethode bei totgeborenen Babys. Die Hebamme 2020. 33: 63-66.